Das Meer im Kopf (2023)
Das Meer im Kopf (2023)

Wenn ich das Meer im Kopf habe, höre ich die Möven am Himmel ihre Geschichten erzählen, sehe ich wilde Wolkenformationen über den Himmel stürmen, sehe ich Containerschiffe, die sich scheinbar langsam am Horizont von der einen Seite zur anderen Seite bewegen. Doch aus dem Meer sprechen auch die alten Erzählungen, die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft und Berichte von gefahrvollen Überfahrten. Ich lenke meinen Blick auf die „alten“ Begleiter der Seeleute, die Galionsfiguren, die heute längst nicht mehr in Gebrauch sind. Unbeweglich am Bugspriet von Segelschiffen angebracht, beobachtet die Galionsfigur den Kurs des Schiffes, schützt vor Unglück und Unwetter und bürgt für eine sichere Fahrt und auch Wiederkehr. Sie verbindet die Träume und Ängste der Menschen an Land mit denen auf See. Der Blick ist auf’s Unbekannte gerichtet. Und dann sind da noch die Gefahren des Meeres, die Meeresungeheuer, die das Unbekannte gebiert.

Ich lenke meinen Blick auch auf die Menschen, die mit und vom Meer leben.

Ich lenke meinen Blick auf die Tiere des Meeres, die Fische, die sich zwischen Wasser und Wolken fliegen. Die Möven, die gesehen haben, was der Mensch nicht sehen kann und die Neuigkeiten überbringen. Sie flüstern, krächzen und erzählen oder behalten für sich.